Siena,

die große kleine Stadt20161014_112807

die Geschichte Sienas geht zurück auf eine alte Etruskische Siedlung. In der Gegend rund um Siena gab es Silbervorkommen, die Grundlage des Städtischen Reichtums.

Typisch für die Stadt sind ihre hohen Backsteinpaläste. Als architektonische Besonderheit gilt der sogenannte Seneser Bogen: bei dieser (Fenster-)form sitzt ein Spitzbogen auf deinem flachen Rundbogen oder drei gotischen Spitzbögen mit einem Dreipass. In den Zwischenreihen finden Dekor und Wappen ihren Platz

Um als Landadliger die Seneser Stadtrechte zu erwerben musste der Bewerber einen Stadtpalast bauen. So entstanden in der Stadt viele prächtige Paläste. (ungefähr 50 Familien erkauften sich so die Stadtrecht

Siena war ghibellinisch (kaisertreu) und bekam zum Dank von den Staufern dafür früh das Münzrecht verliehen.20161014_111933

Fast alle historischen Gebäude die das Stadtbild auch heute noch prägen wurden im 14 Jh. gebaut, als die Stadt reich war und einem regelrechten Bauboom verfiel: der berühmte  Stadtplatz (entstanden aus einem ehemaligen römischen Amphitheater), der Dom, das Rathaus, der 102m hohe Torre del Mangia wurden in dieser Zeit erbaut.

Die meisten Kunstschätze kamen in der Zeit des Rates der Neun (‚consiglio delle nove‘, bestehend aus 9 reichen Kaufleute) in der Zeit von 1287-1355 in die Stadt.

Siena sah sich in direkter Konkurrenz zu Pisa und Florenz und dies auch durch die Größe des eigenen Domes demonstriert werden. So beschloss man den Dom umzubauen, der alte Dom sollte dabei im neuen Kirchenhaus als Querschiff fungieren. 1348 dezimierte die Pest jedoch die Bevölkerung um zwei Drittel, Siena erlebte eine dramatische Wirtschaftskrise und das ambitionierte Projekt musste fallengelassen werden.

Geografisch lag die Stadt günstig am Handelsweg der Frankenstraße  (was man von Florenz aus mit großem Neid beobachtete  und Grund für die jahrhundertlange Konkurrenz der Städte war)

Die Frankenstraße reichte einst von Canterbury bis nach Rom. Pilger und Händler waren auf ihr unterwegs und brachten Waren und Wohlstand in die anliegenden Städte.

20161014_115159Die über die Hügel führende Via Franchigiana (Frankenstraße) die einst viele Besucher und Reichtum in die Stadt brachte verlor nach der Trockenlegung der Sümpfe in der Ebene an Bedeutung (neue Straßen in der Ebene entstanden und machten das Reisen bequemer und sicherer)  Mit einem Mal befand sich Siena jenseits wichtiger Handelsrouten und verlor seine Wirtschaftskraft.

Florenz hatte die Pest besser überstanden als Siena und lag mit dem Wegfall der Frankenstraße nun an den neuen Handelswegen. Nach der Unterwerfung der Stadt durch die Florentiner fehlte es in Siena an Geld für ‚modische‘ Neubauten in der Renaissance. Deshalb findet man heute in Siena noch den unverfälschten gotischen Baustil vor.

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